Dermatofibrom (ICD-10: D23) 💚

Dermatofibrom

Dermatofibrom (auch als Hautfibrom oder gutartiges fibröses Histiozytom bekannt) ist eine gutartige Neubildung, die aus dem Bindegewebe entsteht und durch eine feste, knotige Struktur gekennzeichnet ist, die entweder ĂŒber die HautoberflĂ€che hinausragen oder als dichter Knoten in der Dermis auftreten kann. Dermatofibrome sind in der Regel erworbene Hautwucherungen und bei Neugeborenen und Kindern Ă€ußerst selten. Diese LĂ€sionen treten am hĂ€ufigsten bei Personen ĂŒber 25 bis 30 Jahren auf. Das Auftreten mehrerer Dermatofibrome ist selten, außer bei bestimmten systemischen Erkrankungen, erblichen Syndromen oder ZustĂ€nden wie einer HIV-Infektion. Dermatofibrome treten hĂ€ufiger bei Frauen als bei MĂ€nnern auf.

PrÀdisponierende Faktoren

Die genaue Ursache von Dermatofibromen ist nicht vollstÀndig geklÀrt, es wurden jedoch mehrere Faktoren identifiziert, die zur Entstehung dieser gutartigen Neubildungen beitragen können. Diese Faktoren erhöhen die Wahrscheinlichkeit der Bildung von Dermatofibromen oder beeinflussen deren Wachstumsgeschwindigkeit:

  • Weibliches Geschlecht: Dermatofibrome treten hĂ€ufiger bei Frauen auf, können jedoch bei beiden Geschlechtern auftreten.
  • HautschĂ€den: Hauttraumata, Mikroverletzungen oder Insektenstiche sind hĂ€ufige Auslöser fĂŒr die Bildung von Dermatofibromen, da sie oft an der Stelle einer frĂŒheren Verletzung auftreten.
  • Genetische Faktoren: In einigen FĂ€llen kann Vererbung eine Rolle bei der Entstehung von Dermatofibromen spielen, was auf eine mögliche genetische Veranlagung fĂŒr diese gutartigen Wucherungen hindeutet.

Diagnostik

Die Diagnose eines Dermatofibroms basiert in erster Linie auf einer klinischen Untersuchung, die eine körperliche Untersuchung der Wucherung und anschließend eine Dermatoskopie zur Beurteilung ihrer Merkmale umfasst. Bei Verdacht auf eine bösartige VerĂ€nderung oder Anzeichen eines raschen Wachstums kann eine Biopsie durchgefĂŒhrt werden, um die Diagnose zu bestĂ€tigen und andere mögliche Erkrankungen auszuschließen. Symptome Bei der visuellen Untersuchung erscheinen Dermatofibrome als leicht eingesunkene oder halbkugelförmige Wucherungen, die oft symmetrisch (meist oval oder rund) sind. In einigen FĂ€llen kann die LĂ€sion spindelförmig sein. Die OberflĂ€che des Dermatofibroms ist in der Regel glatt, wobei die Hautstruktur in der Mitte oft fehlt. Seltener kann eine kleine knollige Erscheinung oder eine leichte Abschuppung beobachtet werden. Die RĂ€nder des Dermatofibroms können entweder klar und gut abgegrenzt sein (typisch fĂŒr halbkugelförmige Formen) oder weniger deutlich (vor allem bei flachen oder leicht eingesunkenen Wucherungen). Die Farbe der LĂ€sion reicht von hautfarben bis zu Grau- oder Brauntönen, wobei die Pigmentverteilung ungleichmĂ€ĂŸig ist. Die FarbintensitĂ€t nimmt in der Regel von der Mitte zu den AußenrĂ€ndern hin allmĂ€hlich zu, wobei die Mitte oft heller und der Rand dunkler ist. Bei grĂ¶ĂŸeren Dermatofibromen kann eine FarbheterogenitĂ€t ĂŒber die gesamte LĂ€sion hinweg beobachtet werden, einschließlich polychromer (mehrfarbiger) Bereiche. Haare fehlen in der Regel im zentralen Teil des Dermatofibroms, aber in einigen FĂ€llen können kleine Haare an der Peripherie wachsen, insbesondere bei grĂ¶ĂŸeren LĂ€sionen. Dermatofibrome haben in der Regel einen Durchmesser von nicht mehr als 10 mm, wobei die meisten kleiner sind. GrĂ¶ĂŸere LĂ€sionen sind selten und werden als „Riesen-Dermatofibrome“ bezeichnet. Die Höhe der halbkugelförmigen LĂ€sionen ĂŒber der Haut betrĂ€gt in der Regel 5–7 mm. Ein charakteristisches Merkmal ist das sogenannte „Fossa-Zeichen“: Wenn die umgebende Haut zusammengedrĂŒckt wird, bildet sich in der Mitte der LĂ€sion eine Vertiefung. Im Allgemeinen treten keine subjektiven Symptome im Zusammenhang mit Dermatofibromen auf, in seltenen FĂ€llen kann jedoch ein leichter Juckreiz auftreten. Dermatofibrome treten am hĂ€ufigsten an den unteren ExtremitĂ€ten und am SchultergĂŒrtel auf, andere Lokalisationen sind seltener. Riesige Dermatofibrome treten meist im Sakroglutealbereich auf. Dermatologische Beschreibung Die dermatoskopische Untersuchung von Dermatofibromen zeigt typischerweise folgende Merkmale:

  • Hypopigmentierung in der zentralen Zone: Der zentrale Teil des Dermatofibroms erscheint oft heller als die Ă€ußeren Bereiche.
  • Hellbraune Randzone: Ein hellbrauner Bereich, der die zentrale Zone umgibt, ist ein hĂ€ufiges Merkmal.
  • Feines Pigmentnetzwerk: Die Randzone weist hĂ€ufig ein feines Pigmentnetzwerk mit kleinen Zellen auf.
  • Glatter Übergang zur gesunden Haut: Die Randzone geht glatt in die umgebende gesunde Haut ĂŒber, ohne abrupte Grenzen.
  • Feinmaschige, gleichmĂ€ĂŸige Struktur: An der Stelle, an der die LĂ€sion auf gesunde Haut trifft, kann eine feine, gleichmĂ€ĂŸig verteilte Netzstruktur sichtbar sein.
  • Gelegentliches Vorhandensein von GefĂ€ĂŸen: Punktförmige BlutgefĂ€ĂŸe können gelegentlich in der LĂ€sion zu sehen sein.

Differentialdiagnose

Dermatofibrome mĂŒssen von anderen pigmentierten oder knotigen HautlĂ€sionen unterschieden werden, darunter:

  • Einfacher Naevus
  • Papillomatöser Naevus
  • Komedonen
  • HĂ€mangiom
  • Blauer Naevus
  • Dysplastischer Naevus
  • Keratoakanthom
  • Basalzellkarzinom
  • NodulĂ€res Melanom
  • Dermatofibrosarkom protuberans

Risiken

Dermatofibrome sind in der Regel gutartig und stellen kein signifikantes Risiko dar, bösartig zu werden. Ohne Ă€ußere EinflĂŒsse wie Traumata, Infektionen oder andere schĂ€dliche EinflĂŒsse bleibt das Risiko einer bösartigen Entartung minimal, Ă€hnlich wie bei gesunder Haut. Anzeichen fĂŒr eine mögliche MalignitĂ€t sind auffĂ€llige VerĂ€nderungen im Erscheinungsbild des Dermatofibroms, neue Empfindungen wie Schmerzen oder Empfindlichkeit oder das Auftreten von zuvor nicht vorhandenen Symptomen. Im Vergleich zu anderen Arten von gutartigen HautlĂ€sionen besteht bei Dermatofibromen ein etwas höheres Risiko, sich zu bösartigen Tumoren zu entwickeln. Dieses Risiko liegt jedoch in der Regel unter 1 % und ist fĂŒr die meisten Menschen unbedenklich. Große Dermatofibrome oder solche, deren Aussehen sich schnell verĂ€ndert, sollten engmaschig auf Anzeichen einer MalignitĂ€t ĂŒberwacht werden.

Vorgehensweise

Wenn keine VerĂ€nderungen im Aussehen des Dermatofibroms beobachtet werden und keine Symptome wie Schmerzen oder Beschwerden auftreten, ist eine SelbstĂŒberwachung in der Regel ausreichend. Dies sollte jĂ€hrliche Kontrollen umfassen, wobei bei schwer einsehbaren LĂ€sionen die Hilfe einer anderen Person in Anspruch genommen werden sollte. Wenn das Dermatofibrom einem mechanischen Trauma ausgesetzt ist, VerĂ€nderungen im Aussehen auftreten oder neue Empfindungen auftreten, ist es wichtig, einen Dermatologen oder Onkologen zu konsultieren. Dermatofibrome, die chronischen Reizungen durch Kleidung, Schmuck oder bestimmte berufliche TĂ€tigkeiten ausgesetzt sind, sollten entfernt werden, um weitere Verletzungen zu vermeiden. Eine fotografische Dokumentation der LĂ€sion kann eine nĂŒtzliche Aufzeichnung darstellen, anhand derer VerĂ€nderungen im Laufe der Zeit festgestellt werden können. Personen mit mehreren Hautneoplasmen, einschließlich Dermatofibromen, sollten sich mindestens zweimal jĂ€hrlich (in der Regel vor und nach den Sommermonaten) von einem Dermatologen oder Onkologen untersuchen lassen. Die Erstellung einer Karte der Hautneoplasmen wird ebenfalls empfohlen, um die Überwachung zu vereinfachen, VerĂ€nderungen zu verfolgen und neue LĂ€sionen zu erkennen. Behandlung Die einzige empfohlene Behandlung fĂŒr Dermatofibrome ist die chirurgische Entfernung, die entweder mit klassischen Techniken, einem elektrischen Skalpell oder einem Radiofrequenzskalpell durchgefĂŒhrt wird. Eine histologische Untersuchung des entfernten Gewebes ist unerlĂ€sslich, um die Gutartigkeit der LĂ€sion zu bestĂ€tigen. Destruktive Behandlungen wie Laserentfernung oder Kryodestruktion werden bei Dermatofibromen nicht empfohlen, da diese Methoden zu einer hohen lokalen Rezidivrate fĂŒhren können und keine ausreichende histologische Diagnose liefern.

Vorbeugung

Zur Vorbeugung der Entstehung von Dermatofibromen und zur Verringerung des Risikos einer Malignisierung ist eine sorgfÀltige und schonende Hautpflege erforderlich:

  • Vermeiden Sie chronische Hauttraumata, einschließlich wiederholter Reibung und Druck.
  • Achten Sie auf gute persönliche Hygiene und achten Sie auf VerĂ€nderungen bestehender HautlĂ€sionen.

RegelmĂ€ĂŸige Kontrollen von Dermatofibromen, frĂŒhzeitige Konsultation eines Arztes bei VerĂ€nderungen und die rechtzeitige Entfernung potenziell gefĂ€hrlicher LĂ€sionen sind fĂŒr die Erhaltung der Hautgesundheit unerlĂ€sslich.